Nachhaltige Ernährung

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Solidarische Landwirtschaft und Koops in Hamburg

Ökologisch erzeugtes Obst und Gemüse direkt vom Bauern, dazu Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter, und ein solidarisches Miteinander – das gibt es bei der solidarischen Landwirtschaft in Hamburg.

Mensch auf Acker hält Gemüse hoch
© AdobeStock / Viktor Pravdica

Ökologisch erzeugtes Obst und Gemüse, faire Arbeitsbedingungen und ein solidarisches Miteinander – das klingt eigentlich fast zu gut, um wahr zu sein. Tatsächlich gibt es in Hamburg Solidarische Landwirtschaften (SoLawis) und Coops, bei denen der Naturschutz und der Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund stehen. Wir erklären, wie sie funktionieren, und wie du Mitglied werden kannst.

Was ist eigentlich solidarische Landwirtschaft?

Ökologisch, regional und saisonal – das sind die besten Voraussetzungen für eine klimafreundliche Landwirtschaft. Genau darum geht es bei der solidarischen Landwirtschaft auch. Eine Gruppe von Menschen schließt sich zusammen, um gemeinsam mit monatlichen Beiträgen genau die Art von Landwirtschaft zu finanzieren, die Mensch und Umwelt schont. Im Gegenzug erhalten sie dann einen Anteil der Ernte und vor allem Transparenz wie und von wem ihr Obst und Gemüse angebaut wird. Konkret bedeutet das: Die Gärtnerinnen und Gärtner werden fair bezahlt, es wird auf Pestizide und Insektizide verzichtet und auch Düngemittel müssen ökologisch sein. Die Ernte ist immer regional und saisonal – und eben sozial. Eine SoLawi ist nämlich aus Prinzip nicht gewinnorientiert. Die Mitgliedsbeiträge werden genutzt, um Kosten zu decken, die Arbeitenden fair zu bezahlen und neue Anschaffungen wie z.B. Maschinen, Saatgut etc. für das neue Erntejahr zu machen. Einige SoLawis veranstalten am Anfang des Erntejahres eine „Bietrunde“, in der man den Preis für einen Ernteanteil bieten kann, den man sich leisten kann. Die Gemeinschaft gleicht das solidarisch aus, um die Kosten zu decken.

Du willst Mitglied bei einer SoLawi werden? So funktioniert es.

Du willst auch Mitglied in einer SoLawi werden? In Hamburg gibt es verschiedene Gruppen, einige davon haben Wartelisten, auf die du dich eintragen kannst. Meistens kannst du zum Anfang des Erntejahrs für ein Jahr beitreten. Jeden Monat wird ein fester Betrag gezahlt, dafür gibt es wöchentlich zu einem festen Termin deinen Ernteanteil, den du in deinem Depot abholst. In den meisten Fällen wiegst du dein Gemüse oder Obst selbst ab und bringst auch selbst Behälter dafür mit. Sei dir bewusst, dass SoLawi-Gemüse nicht so gerade und blitzblank ist, wie aus dem Supermarkt – dafür aber richtig lecker und besonders nachhaltig. Stelle dich außerdem auf eine saisonale Ernte ein, das heißt, je nach Lagerbedingungen gibt es im Winter vor allem Wurzelgemüse und häufig auch ähnliche Sorten. Dafür entdeckst du tolle Gemüse wie Postelein und schwarzen Rettich und bekommst aus der Gemeinschaft auch gleich Rezepte-Tipps. Wer mag, kann auch mal auf dem Acker aushelfen oder sich in einer der SoLawi-AGs beteiligen.

Hier gibt es solidarische Landwirtschaft in Hamburg

Es gibt verschiedene SoLawis in Hamburg, die alle eher in den Außenbezirken beheimatet sind, aber Depots in verschiedenen Stadtteilen haben. Die SoLawi Vierlande baut ihr Gemüse bei Bergedorf an, hat aber 8 Depots in der Stadt. Die SoLawi Heidkoppelhof hat ihre Felder in Ahrensburg, bietet aber die Option an, Depots in Hamburg zu gründen. Die SoLawi Superschmelz liefert in den Hamburger Süden nach Harburg und Wilhelmsburg (z.B. ins Minitopia). De Öko Melkburen aus Lentföhrden haben Depots in Eimsbüttel und Winterhude. Die Kattendorfer Hofläden bieten ebenfalls Bio-Produkte in Food-Coops in verschiedenen Hamburger Stadtteilen an, sind aber vom Prinzip her eine SoLawi.

Was ist eine Food Coop oder ein Mitgliederladen?

Neben den SoLawis gibt es auch Food Coops, bei denen sich eine Gruppe von Menschen zusammenschließt um besonders günstig große Mengen an Lebensmitteln einzukaufen Diese Coops, oder auch Mitgliederläde, nutzen die Mitgliedbeiträge zur Finanzierung des Betriebs und bieten ihren Mitgliedern dann die Option, (Bio-)Lebensmittel günstig einzukaufen. In Hamburg gibt es beispielsweise die „fux FoodCoop Zeiseweg“ und die „Food Coop unverpackt in Barmbek“. Das Ackerglück im Schanzenviertel bietet neben dem Mitgliederladen einem Depot der SoLawi Vierlande ein Zuhause und kombiniert damit zwei tolle Versorgungsmöglichkeiten. Die Warenwirtschaft in Ottensen hat neben dem Mitgliederladen ein angeschlossenes Café. Auf St. Pauli bietet das kleinefreiheit Kollektiv ebenfalls die Möglichkeit, Lebensmittel zu Mitgliederpreisen zu kaufen.