Nachhaltiger Konsum

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So wird dein Kleiderschrank klimafreundlicher

Was ziehe ich heute an? Diese Frage stellen sich viele jeden Morgen – oft vor einem prall gefüllten Schrank. Doch nicht selten bleibt das meiste ungetragen. Dabei kostet Kleidung nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Kleiderschrank nachhaltiger gestalten kannst – mit praktischen Tipps, lokalen Angeboten in Hamburg und Anregungen für mehr Nachhaltigkeit beim Kleiderkauf. Links zu weiterführenden Informationen und Anbieterübersichten findest du ganz unten im Artikel.

Eine junge Frau sitzt in einem Wäscheberg auf dem Boden und greift sich mit beiden Händen an den Kopf.
© AdobeStock / New Africa

Ständig wechselnde Trends, fast wöchentlich neue Kollektionen und immer niedrigere Preise – die Modeindustrie, allen voran die Fast-Fashion Marken, befeuert den pausenlosen Konsum von immer neuer Kleidung. Dabei brauchen die meisten Menschen gar nicht so viel: Laut einer Greenpeace-Studie werden 40% der Kleidung selten oder gar nicht getragen. Insgesamt hängen also 2 Milliarden Kleidungsstücke nahezu ungenutzt in unseren Schränken. Die Trends von heute sind der Müll von morgen, denn der Fast Fashion-Look ist kurzlebig und das Kleidungsstück schnell verschlissen.

Warum Mode ein Klimathema ist

Die Textilbranche ist inzwischen eine der größten Klima- und Umweltsünder. Sie verursacht ca. 1,2 Milliarden Tonnen CO₂ jährlich. Das ist mehr als der internationale Flugverkehr und die Kreuzschifffahrt zusammen und macht bis zu 10% der globalen Emissionen aus. Der Wasserverbrauch von Kleidung ist ebenfalls enorm: Rund 8.000 Liter Wasser verbraucht zum Beispiel die Produktion einer einzigen Jeans. Die Modeindustrie ist damit der zweitgrößten Wasserverbraucher der Welt.

Dabei wird ein Großteil der günstigen Kleidung, die wir als „Fast Fashion“ bezeichnen, unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt und mit Chemikalien behandelt, die der Umwelt und den Menschen schaden. Ein bewusster Umgang mit Kleidung ist also nicht nur eine persönliche, sondern auch eine globale Verantwortung. 

Weniger ist mehr: Nutze, was du schon hast

Hand aufs Herz: Trägst du alles, was sich in deinem Kleiderschrank befindet? Sicherlich hast du auch schon mal einen Schnäppchen- oder Spontankauf getätigt, der nachher doch nicht getragen wurde. Laut Umfragen tragen die meisten Menschen nur rund ein Drittel ihrer Klamotten regelmäßig! Der erste Schritt zu einem nachhaltigeren Modekonsum ist einfach: kaufe weniger und investiere lieber in Kleidungsstücke von hoher Qualität. 

Bevor du ein neues Kleidungsstück kaufst, solltest du dich daher immer fragen: Brauche ich es wirklich? Lässt es sich gut mit anderen Kleidungsstücken kombinieren? Das ist die Idee hinter der Capsule Wardrobe: Mit wenigen, vielseitig kombinierbaren Lieblingsstücken entsteht ein Kleiderschrank, der nicht nur platzsparend, sondern auch nachhaltig ist. So fällt das tägliche Anziehen leichter – und du trägst wirklich, was du besitzt.

Schau doch mal, was du alles in deinem Kleiderschrank hast und überlege dir neue Outfit-Kombinationen. So kannst du fast schon vergessenen Teilen wieder neues Leben einhauchen. Auch Reparieren lohnt sich: Kleine Macken lassen sich oft mit wenigen Handgriffen selbst beheben oder du schaust mal bei der Änderungsschneiderei oder dem Schuster um die Ecke vorbei.   So unterstützt du auch noch das Gewerbe in deiner Nachbarschaft.

Second Hand und Kleidertausch in Hamburg

Muss es eigentlich immer gleich was Neues sein? Auf Flohmärkten oder in einem der zahlreichen Second-Hand- und Vintage-Läden kannst du in Hamburg gut erhaltene Kleidung kaufen und verkaufen (oder an ein Sozialkaufhaus spenden). Auch Online-Plattformen bieten mittlerweile eine große Auswahl an gebrauchter Kleidung. Du kannst Mode in Hamburg sogar tauschen, teilen und leihen

Kleidung leihen statt kaufen

Du brauchst ein besonderes Outfit nur für einen Abend? Dann kann es sinnvoller sein, Kleidung zu leihen. In Hamburg gibt es Modebibliotheken und Verleih-Services mit festen Abos oder Einzelbuchungen. So hast du eine große Kleiderauswahl, ohne dass direkt der Schrank aus allen Nähten platzt. Wenn du mal einen Dresscode nicht direkt erfüllen kannst, lohnt es sich außerdem, erst einmal bei Freund:innen nachzufragen.

So erkennst du faire und nachhaltige Mode

Immer mehr Menschen entscheiden sich für nachhaltige oder fair produzierte Kleidung. Die hat zwar ihren Preis, wurde aber klimafreundlich und unter menschenwürdigen Bedingungen produziert. Wenn du dich für ökologische Mode entscheidest, trägst du außerdem keine schädlichen Stoffe auf der Haut. Ökotextilien bestehen aus Naturfasern, die ohne Pestizide angebaut und umweltfreundlich gefärbt werden. Also lieber weniger und dafür Qualität zu einem höheren Preis einkaufen. 

Doch wie kann ich erkennen, ob ein Kleidungsstück wirklich nachhaltig ist? Achte beim Einkauf auf Zertifizierungen wie:

•  Grüner Knopf – staatliches Siegel für sozial und ökologisch produzierte Kleidung

•  Blauer Engel – für besonders umweltfreundliche Textilien

•  GOTS (Global Organic Textile Standard) – international anerkannt für Bio-Baumwolle und faire Produktion

•  Fairtrade Cotton – für fair gehandelte Baumwolle

•  Fair Wear Foundation – setzt sich für faire Arbeitsbedingungen in der Textilproduktion ein

•  OEKO-TEX® Standard 100 – schadstoffgeprüfte Textilien

•  Made in Green by OEKO-TEX® – nachverfolgbare, umweltfreundlich und sozial verträglich produzierte Textilien

Diese Labels stehen für faire Produktionsbedingungen, ökologische Materialien oder eine transparente Lieferkette. 

Ein Tipp: besonders Jeans belasten in der Herstellung die Umwelt und verbrauchen unglaublich viel Wasser. Achte daher darauf, Denim-Kleidung möglichst aus Bio-Baumwolle zu kaufen. Apps wie Good on You (englischsprachig), bewerten detailliert, wie nachhaltig eine Bekleidungsmarke wirklich ist – so hat Greenwashing keine Chance. 

Nachhaltige Mode in Hamburg entdecken

In Hamburg kannst du wunderbar fair shoppen, von Kleidung über Naturkosmetik bis zu Möbeln. Auch die Zahl nachhaltiger Online-Shops ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Einen guten Einstieg in die lokale Szene bietet die Green Fashion Tour: In rund zweieinhalb Stunden lernst du nachhaltige Modelabels und Geschäfte in Hamburg kennen.

Weiterführende Infos:
Greenpeace-Studie: „Wegwerfware Kleidung“
Wie sich deine Jeans auf deine Umwelt auswirkt
Der Wasserverbrauch von Kleidung
Gefährliche Substanzen in der Textilindustrie
Wissenswertes über Bio-Baumwolle
So funktioniert nachhaltiger Konsum

Tipps für einen nachhaltigeren Modekonsum:
Flohmärkte in Hamburg
10 coole Second-Hand-Läden in Hamburg
Kleidung leihen statt kaufen
Kleidung tauschen mit Sharetopia

Eco-Fashion in Hamburg kaufen
Green Fashion Tours
Nachhaltige Online-Shops
Good On You - Sustainable and Ethical Fashion Brand Ratings