Hamburger Stadtnatur schützen

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Dachbegrünung für die Artenvielfalt

Die Artenvielfalt in Hamburg muss dringend bewahrt werden. Mit einem stadtweiten Projekt und der Förderung von Gründächern will die Hansestadt mehr Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen.

Ein Gründach mit Blick auf die Stadt.
© Isadora tast

Artenvielfalt ist bedroht

Wusstest du, dass in Deutschland 200 Blütenpflanzen auf der Liste der gefährdeten Arten stehen? Insgesamt ein knappes Drittel aller Tier- und Pflanzenarten gelten hierzulande als gefährdet. Besonders in der Stadt bleibt der Natur oft nicht viel Raum. Selbst in Hamburg, mit seinen 37 Naturschutzgebieten, werden wild lebende Tiere und Pflanzen zunehmend verdrängt. Wenn Tiere und Pflanzen keinen Platz mehr zum Wachsen und Leben finden, schädigt das die heimische Artenvielfalt – und das passiert nicht nur bei uns. Weltweit droht in den nächsten Jahrzehnten der Verlust von bis zu einer Million Arten.

Das Projekt Natürlich Hamburg! schützt Lebensräume

Durch mehr Platz für Natur die Artenvielfalt fördern: Das ist das Ziel des Projekts „Natürlich Hamburg!“ Egal ob im Naturschutzgebiet oder auf Grünflächen und in Parks – in Hamburg soll wilde Vegetation gefördert und die Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten besser geschützt und gepflegt werden. Wie das konkret geht? Zum Beispiel durch das Anpflanzen von Wildblumen in Parks, die dann Bienen und andere Insekten anlocken. Selteneres Mähen fördert den Blütenreichtum und in Tothölzern oder Benjeshecken finden viele Tierarten ein Zuhause. Insgesamt gilt also: Weg vom künstlich angelegten „Golfrasen“ und hin zu mehr Wildwuchs.

Auch eine Dachbegrünung ist gut für die Artenvielfalt

Eine Dachbegrünung macht Häuser nicht nur energieeffizienter und hält Regenwasser zurück: Sie bietet auch die Grundlage für eine erstaunliche Artenvielfalt. Mindestens 235 verschiedene Käferarten sind auf Hamburgs Gründächern zu Hause – das wurde während eines Biomonitorings auf mehreren begrünten Flachdächern herausgefunden. Die Aktion fand im Auftrag der Umweltbehörde statt. Besonders ist, dass auch Insekten, die auf der „Roten Liste“ der bedrohten Arten stehen, dort gefunden wurden. Gründächer sind also ein wertvoller Lebensraum und können dazu beitragen, die Artenvielfalt in Hamburg zu erhalten. Übrigens: Gründächer können durch das Zurückhalten von Regenwasser zusätzlich als Wasserspeicher und Hitzeschutz fungieren, wenn die Substratschicht dick genug ist, dass sie in Hitzewellen nicht austrocknet.

Hamburg fördert Dachbegrünung

Hamburg fördert seit einigen Jahren die Installation von Gründächern mit dem Ziel, mindestens 70 Prozent aller Neubauten und geeigneten zu sanierenden Dächer zu begrünen. Übrigens ist die Anlage von Gründächern nicht nur auf Flachdächern möglich. Sie können auch auf Spitzdächern oder auf Gebäuden wie Bushaltestellen, Carports und Garagen entstehen.  In Hamburg gibt es ca. 203 Hektar begrünte Dachflächen, davon 39 Prozent im Wohnungsbau, 35 Prozent im Industrie- und Gewerbebau und 26 Prozent auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Ämtern. In Zukunft sollen es auch bei Bestandsgebäuden mehr werden. Etwa ein Zehntel der gesamten Landesfläche Hamburgs besteht aus Dachfläche.  Bisher sind davon nur zweieinhalb Prozent mit Gründächern versehen – da geht noch einiges.

Weitere Informationen:
Leopoldina: Warum Artenvielfalt?
Projekt „Natürlich Hamburg!“
Gründach und Grüne Fassaden Hamburg - hamburg.de