freiRaum Ottensen – der Plan für ein autoarmes Ottensen
Ein autoarmes Ottensen – das ist das Ziel des neuen Verkehrskonzepts, das gerade in dem Hamburger Stadtteil umgesetzt wird. So soll das Quartier lebenswerter und klimafreundlicher werden.
In Ottensen ist immer was los. Der lebendige Hamburger Stadtteil zieht Hamburger:innen und Tourist:innen gleichermaßen an. Besonders die vielen Restaurants und bunten Läden machen ihn so attraktiv. Gleichzeitig erlebt man hier auch die volle Belastung des großstädtischen Verkehrs: unzählige PKW, Kampf um Parkplätze, Abgase und Lärm rund um den beliebten Alma-Wartenberg-Platz oder die große Rainstraße. Das soll sich jetzt mit einem neuen Verkehrskonzept ändern.
Von „Ottensen macht Platz“ zu „freiRaum Ottensen“
Der Weg zur geplanten Verkehrsberuhigung in Ottensen begann mit der Aktion „Ottensen macht Platz“. Das Pilotprojekt lief vom 1. September 2019 bis 3. Februar 2020. In dieser Zeit erhielt der nichtmotorisierte Verkehr im Bereich der Ottenser Hauptstraße und der Bahrenfelder Straße im Kern von Ottensen Vorrang vor Autos. Gleichzeitig konnten die Anwohner:innen den Raum, der normalerweise von PKW eingenommen wird, ganz neu nutzen. In Parklücken entstanden kleine Oasen mit Sitzbänken, die zum Verweilen einluden. Die TU Hamburg wertete die Ergebnisse des Pilotprojekts aus. Dabei wurde klar: Die Idee von „Ottensen macht Platz“ soll weitergeführt werden. Das besiegelte ein offizieller Beschluss der Bezirksversammlung Altona – das Projekt „freiRaum Ottensen – Das autoarme Quartier“ war geboren.
Das Verkehrskonzept für ein autoarmes Ottensen
Doch was genau wird sich in Ottensen verändern? Grundsätzlich sieht freiRaum Ottensen die Schaffung neuer Regelungen für das Parken im öffentlichen Raum und die Unterbindung des Kfz-Durchgangsverkehrs vor. Dazu müssen natürlich auch Lösungen für den Lieferverkehr gefunden werden – denn viele lokale Unternehmen und Restaurants sind aktuell noch auf PKW angewiesen. Ein Verkehrsbüro lieferte verschiedene Varianten für ein Verkehrskonzept, die gemeinsam mit den Ergebnissen von Bürger:innen-Befragungen zu einer sogenannten „Vorzugsvariante“ entwickelt wurden – die Bezirksversammlung Altona beschloss diese anschließend.
freiRaum Ottensen: So sieht die geplante Verkehrsberuhigung in Ottensen aus
Ganz konkret sieht das Verkehrskonzept die zeitliche Begrenzung des Kfz-Verkehrs in Teilen der Bahrenfelder Straße und Ottenser Hauptstraße vor. Dazu sollen Parkmöglichkeiten in den ausgewiesenen Zonen wegfallen. Da Radfahren auf Kopfsteinpflaster lästig und unangenehm ist, sollen bessere Straßenbeläge für den Rad- und Fußverkehr geschaffen werden. Durch eine räumliche Trennung zwischen Rad- und Fußverkehr sollen Konflikte vermieden werden. An die verkehrsberuhigten Bereiche grenzen Ladezonen an, in denen der Lieferverkehr außerhalb der erlaubten Einfahrzeiten abgewickelt wird.
Welche Bereiche in Ottensen sind von der Verkehrsberuhigung betroffen?
Der Plan unterscheidet zwischen einem Projektgebiet und einem Kerngebiet. freiRaum Ottensen plant im Kerngebiet umfangreiche Umgestaltungen, das Projektgebiet wird jedoch auch betroffen sein. Das Kerngebiet umfasst Teile der Bahrenfelder Straße, der Ottenser Hauptstraße, der Kleinen Rainstaße, sowie den Bereich bestehend aus Stangestraße, Am Felde, Erzbergerstraße und Beetsweg.
Ottensen wird grüner und lebenswerter
Das Hauptziel der Verkehrsberuhigung in Ottensen ist, den Stadtteil lebenswerter für Anwohnende und Besucher:innen zu machen. Dazu will das Projekt auch den Alma-Wartenberg-Platz und den Spritzenplatz aufwerten. Um das Kerngebiet werden Fahrradstellplätze, auch für Lastenräder und Pflanzkübel, Sitzbänke und Spielflächen eingerichtet. Einige davon kannst du bereits um die große Rainstraße herum sehen. Die Stadt hat auch bereits sogenannte "Modalfilter" installiert – so nennt man die festen Poller, an denen keine PKW vorbeikommen. Die aktuellen Projektfortschritte kannst du auf der Website von freiRaum Ottensen einsehen.
Umbau Bahrenfelder Straße und Ottenser Hauptstraße
Im Sommer 2023 wurden die ersten Pläne für den Umbau der Bahrenfelder Straße und der Ottenser Hauptstraße veröffentlicht. Viele Menschen haben sich darauf zurückgemeldet. In Stellungnahmen, bei der Dialogveranstaltung oder in einem politischen Beschluss gab es viele Fragen und Anmerkungen. Die Pläne zum Umbau der Bahrenfelder Straße und Ottenser Hauptstraße wurden überarbeitet und sind seit Anfang März 2024 im Abstimmungsprozess. Bürger*innen haben in den vergangenen Wochen ausgiebig die Möglichkeiten genutzt, sich zu den Plänen zu äußern.
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